Damenstift

Das Königliche Damenstift zu Hall, um 1750; Mathias Spielmann, Feder in grau, aquarelliert, 330 x 195 mm; Innsbruck, TLMF, Bibliothek, Sign. FB 2107, fol. XXII. – MIT 1991: Nr. 59, Abb. 9

Das Königliche Damenstift zu Hall, gegründet von Erzherzogin Magdalena, einer Schwester des Landesfürsten Erzherzog Ferdinand II., bestand von 1569 bis 1783.

Die Musikkapelle des Stifts gehörte zu den angesehensten Musikinstitutionen Tirols. Von 1747 bis zu seinem Tod 1768 hatte Vigilius Blasius Faitelli aus Bozen als Stiftskomponist den Ruf der Kapelle gefestigt. Als Stiftskapellmeister wirkte von 1739 bis 1781 der Stiftskaplan Johann Michael Hochenwanger (1705-1781).

Der Mozart-Besuch in Hall galt weniger der Institution als den Stiftsdamen selbst: Mehrere von ihnen hatten Familienbande nach Salzburg oder Beziehungen zum Hause Mozart, so die Gräfinnen Rosa Seeau und Maria Eleonora Felicitas Arco, die Baroninnen Eleonora Rehling und Maria Theresia Rehling (Senn 1938, S. 198f.).

Leopold Mozart notierte von den besuchten Haller Damen den Namen der für ihn persönlich wohl bedeutendsten, Gra[e]fin Lodron, also Marianne Gräfin Lodron (1723-1794), eine Tochter Nikolaus Graf Lodrons, und natürlich auch, dass Wolfgang Amadé sich im Rahmen der Visite auf der Orgel der Stiftskirche hatte hören lassen.