L'Orontea

"famosa Orontea, che à dispetto del tempo, e di Morte vive ancora gloriosa al mondo"

Libretto für Macerata, 1665

"berühmte Orontea, die - der Zeit und dem Tod zum Trotz - immer noch glorreich auf der Welt lebt"

Cesti schrieb diese heitere Lustspieloper für den Karneval, der nach italienischer Sitte auch in Innsbruck gefeiert wurde. Der Uraufführung folgten an die 20 Inszenierungen in Italien und Deutschland. L'Orontea ist eine der umjubeltsten und meist aufgeführten Werke des ganzen 17. Jahrhunderts.
Sie gilt als die erste komische Oper in der Geschichte dieser Gattung.


L'Orontea

1. Akt
Obwohl Königin Orontea der Liebe abschwört, gerät sie in ihre Fänge: Der schöne Jüngling Alidoro wird, verwundet durch einen Mordanschlag, zusammen mit seiner Mutter Aristea im Palast aufgenommen. Auch die Hofdame Silandra hat Feuer für den Fremden gefangen.

2. Akt
Am Hof erscheint Giacinta, die - als Mann mit Namen Ismero' verkleidet - von der phönizischen Königin Arnea beauftragt wurde, den flüchtigen Maler Alidoro, den sie liebt, zu töten. Die alte Aristea hat ein Auge auf Ismero' geworfen, der vor dem Zorn Oronteas die Flucht ergreifen will. Alidoro malt ein Porträt von Silandra, was Orontea zu rasender Eifersucht treibt. Daraufhin fällt Alidoro in Ohnmacht. Orontea, überwältigt von Gefühlen für ihn, setzt ihm ihr goldenes Diadem auf und hinterlässt einen Liebesbrief: Sie möchte ihn zum Gemahl machen.

3. Akt
Der Philosoph Creonte rät Orontea ernsthaft von der unstandesgemäßen Verbindung mit einem Maler ab. Tatsächlich verzichtet sie nun auf Alidoro, der sich seinerseits erneut Silandra zuwendet, die ihn jedoch wegen Corindo zurückweist. Giacinta übergibt Alidoro ein Medaillon, das ihr seine Mutter Aristea für einen Kuss geschenkt hat. Der Diener Gelone ist Zeuge dieser Szene und beschuldigt Alidoro ob des wertvollen Schmuckstückes des Diebstahls. Dieses entpuppt sich als königliches Juwel und Alidoro als der Sohn des Königs von Phönizien. Einer Doppelhochzeit der Paare Orontea-Alidoro und Silandra-Corindo steht nichts mehr im Wege.

Die Oper wurde im Rahmen der Festwochen der Alten Musik 1986 in Innsbruck mit folgender Besetzung aufgeführt:

Orontea, Königin von Ägypten - Marijke Hendriks
Creonte, Philosoph am Hofe - Harry van der Kamp
Aristea, vermeintliche Mutter Alidoros - Dominique Visse
Alidoro, ein junger Maler - Guy de Mey
Gelone, ein betrunkener Diener - Michael Schopper
Corindo, ein junger Höfling - Christopher Robson
Silandra, Hofdame - Isabelle Poulenard
Giacinta/Ismero - Jill Feldman

Bearbeitung und musikalische Leitung: René Jacobs
Instrumentalensemble (M. Kimura, A. Sichelschmidt, Ch. Angot, S. Heyerick, R. Dieltiens, C. Stein, K. Dieltiens, B. Coen, K. Junghänel, P. Pieters, Y. Repérant, G. Wilson)

Arie aus L'Orontea von Antonio Cesti (Time 3:47)
Judith Nelson, Instrumentalensemble
Festwochen der Alten Musik 1980
Live-Mitschnitt des ORF