La Cleopatra

"Sumptuosissimae Comediae in aula intersumus - che bel!"

Kommentar des Wiltener Abtes Dominikus Loer zur Uraufführung, Tagebücher Stift Wilten.

"Wir nehmen an einer äußerst aufwendigen Komödie [= Oper] am Hof teil - wie schön!"


Die erste Innsbrucker Cesti-Oper im neuen Theater ist eine Umarbeitung des drei Jahre alten Werkes Il Cesare amante, das in Venedig Premiere hatte. Der Prolog wurde neu verfasst und mit Tiroler Lokalkolorit, etwa dem Auftreten des Flussgottes Inn, versehen. Wie in den meisten Text- und Programmbüchern wird der Komponist nicht genannt. Anlässlich der Durchreise der Herzöge von Mantua wurde die Oper ein halbes Jahr später wiederholt.

Anna Renzi, eine der renommiertesten Sängerinnen jener Zeit, sang die Titelrolle in dieser Oper. Auch in L'Argia war sie die einzige weibliche Solistin und erhielt von Königin Christine die übliche Anerkennung in Form einer Goldkette mit einer Medaille, die das Portrait der abgedankten Herrscherin zierte.

Im Prolog tritt neben den Allegorien der Zeit, des Glücks und der Tugend auch der "Inn, Fluß von Tirol" auf!

Das Libretto beinhaltet am Buchende einige Regieanweisungen: "Nach Öffnen des ersten Vorhanges erscheinen zum Klang einer getragenen Sinfonia zwei Amoretten, die die Zuhörer zur Ruhe auffordern. Während beide in den Himmel fliegen, geht der zweite Vorhang auf und der Prolog beginnt ..."