Giovanni A. P. Mealli
Der Geiger Giovanni Antonio Pandolfi Mealli trat im selben Jahr wie Cesti, 1652, in den Dienst des Tiroler Landesfürsten. Um 1660, als Meallis Sonatensammlungen publiziert wurden, gehörten der Hofmusik unter anderem vier Kastraten an, nach denen der Komponist jeweils eine der Sonaten benannte (Hörbeispiel). Gewidmet hat er die Sonaten Anna de' Medici (op. 3) und Sigismund Franz (op. 4). Sie sind vermutlich aus der Praxis seiner Innsbrucker Jahre über den ganzen Zeitraum seines Wirkens hier entstanden. Er ist erstaunlich, welch ein faszinierendes Werk ein Hofmusiker hinterlassen hat, der offiziell nicht einmal eine leitende Position innehatte. Er war jedoch nicht der einzige Musiker, der komponierte, was auf das unglaublich hohe Niveau der damaligen Hofmusik schließen lässt. Vom Kastraten Clemente Antoni(o), dem er mit der fünften Sonate ein Denkmal setzte, wird etwa berichtet, dass er "der besten Singer einer in ganz Welschland" gewesen sei! Auch der 'Paganini' jener Zeit, Roberto Sabbatini (Sonate La Sabbatina), ist für die Jahre 1654/55 in Innsbruck als Hofmusikus angeführt. Wegen seiner einzigartigen Kunstfertigkeit wurde er als Naturwunder bestaunt und 'Roberto del Violino' genannt.

"Sonata Terza: La Melana" aus 6 Sonaten für Violine und Basso continuo (opus 3) (Time 2:05)
Ars Antiqua Austria, Ltg.: Gunar Letzbor
CD Giovanni Antonio Pandolfi Mealli: 12 Sonaten für Violine und Basso continuo
Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, 2003