G. B. Viviani

Der Florentiner Giovanni B. Viviani war der einzige Italiener, der das Amt eines Hofkapellmeisters innehatte. Mit 18 Jahren kam er 1656 als Geiger an den Innsbrucker Hof. Aufgrund der Einsparungen unter Erzherzog Sigismund Franz seit 1663 ging er vermutlich nach Venedig. Seine enge Bindung zur Lagunenstadt zeigt sein dort gedrucktes Opus 1 von 12 Triosonaten, die allesamt nach venezianischen Adelsfamilien benannt sind (Hörbeispiel).
Die Hofkapelle unterstand zu seiner Zeit (1672-76) bereits dem Kaiser. Er nannte sich selbst noch nach Aufgabe dieser Stellung auf seinen Druckwerken 'Maestro di Cappella di Sua Maestà Cesarea in Inspruch'. Viviani wurde anschließend Opernkapellmeister in verschiedenen italienischen Musikzentren; besonderen Erfolg erntete er in Neapel. Er komponierte kaum selber Opern, sondern 'modernisierte' ältere Werke im Geschmack der Zeit. Unter ihm musizierten so namhafte Persönlichkeiten wie Arcangelo Corelli oder Bernardo Pasquini. 1678 verlieh ihm der Kaiser Adel und Wappen.

"Sonata Quinta: La Vizamanna" aus Suonate a 3 (Time 1:12)
Ars Antiqua Austria, Ltg.: Gunar Letzbor
CD Giovanni Buonaventura Viviani: 12 Triosonaten op. 1
Institut für Tiroler Musikforschung, 2003