Das Operntheater Ferdinand Karls

"Vedessimo il Teatro per recitar le opere,
veramente bello d`Architetura e pitura,
presa la forma da quelli, che sono in Venetia,
ma diversificato molto nella qualità dei lavori"


Italienische Reisebeschreibung, 1659

"Wir sahen das Theater für die Opernaufführungen,
wirklich schön in der Architektur und den Malereien,
es hat die Form jener in Venedig, doch unterscheidet
es sich von diesen sehr in der Qualität der Ausführung"

"Das Hoftheater ... ware eines der schensten zur selben Zeit in Teutschland und mit so vielen Maschinen, Flugwerken und Veränderungen versehen, daß man nach dem damaligen Geschmack ganz besondere Stücke aufführen kunte. Es kann gegen 1000 Personen in sich fassen."

Joseph Freiherr von Ceschi,
Beschreibung der kaiser. könig. Stadt Innspruck, 1778


Neben dem kleinen Saaltheater in der Hofburg und dem unter Erzherzog Leopold umgebauten Ballspielhaus war das Operntheater Ferdinand Karls die dritte Spielstätte in Innsbruck. Da jenes von Leopold zu groß, das Saaltheater der Hofburg aber zu klein war, scheute der junge theaterbegeisterte Landesfürst keine Kosten für einen Neubau.

In Florenz wurde zu Ehren Ferdinand Karls im Jahr 1652 Rigoglis Oper Proteo e la Fama inszeniert. Die Bühnenbilder stammten vom berühmten Alfonso Parigi und wurden, wie im Falle von L'Argia, in Druck herausgebracht. Angeblich war dieses Erlebnis für Ferdinand Karl ausschlaggebend, das Innsbrucker Opernhaus erbauen zu lassen.

Bereits für den Besuch von Königin Christine von Schweden wurde das Haus erweitert. Im Jahre 1667 besuchte der Großherzog Cosimo III. von Toskana die Stadt und ließ sich im Komödientheater am Rennweg die Einrichtungen für die Szenenwechsel und die leicht zu regelnde Theatermaschinerie zeigen! Wegen Baufälligkeit - es handelte sich um eine Holzkonstruktion - wurde das Operntheater 1844 abgerissen und durch das heutige Landestheater ersetzt.

Die Pläne stammen aus dem frühen 19. Jahrhundert vermitteln noch ein Bild der ursprünglichen Anlage. Veränderungen wurden nur im Innern vorgenommen.

Duett aus L'Orontea von Antonio Cesti (Time 2:20)
Judith Nelson und René Jacobs, Instrumentalensemble
Festwochen der Alten Musik 1980
Live-Mitschnitt des ORF